Das Helios-44 ist eines der am meisten produzierten Objektive überhaupt. Es war in den verschiedenen Ausführungen, über 40 Jahre das Standard Objektiv der millionfach gefertigten Zenti SLR Kameras. Entwickelt wurde es nach dem Krieg auf der Konstruktion es Carl Zeiss Biotar 2/58. Die ersten Objektive sollen wohl auch mit original Glasrohlingen gefertigt worden sein und besaßen 15 Blendenlamellen. Dann ist es aber komplett neu, auf die in Russland verfügbaren Glassorten, konstruiert worden. Ab der Version 44-2 besaß das Objektiv nur noch 8 Blendenlamellen, so wie das hier gezeigte Objektiv. Danach wurde die Anzahl auf 6 Blendenlamellen reduziert. Die Optik erzeigt ein zum Rand hin spiralförmiges Bokeh. bei dem die Unschärfkreise eliptisch verzerrt werden. Es gibt viele Fotografen und besonders ebay Verkäufer, die diese Eigenschaft anpreisen und das Objektiv immer mit Carl Zeiss in Verbindung bringen. Aber das ist bis auf die Konstruktionsgrundlage nicht wahr.
Das hier gezeigte Helios-44-2 gehört zum Lieferumfang einer RevueFlex E und ist mit einem M42 Objaktivanschluss, sowie Vorwahlblende ausgestattet. Das heißt, die gewünschte Blende wird mit dem vorderen Ring auf den gewünschten Wert eingestellt, die Blende selber bleibt aber offen. Nach dem Fokussieren wird der zweite Ring bis zum Anschlag nach links gedreht und dabei schließt sich die Blende auf den vergewählten Wert. Dieses Objektiv wurde 1971 bei KMZ hergestellt, zu diesem Zeitpunkt besaßen die Zenit Kameras noch keine Steuerung für eine Springblende. Zeitgemäß passend ist der Fokusring in Berg- und Talausführung gestaltet. Aber über den langen Fertigungszeitraum wurde das Objektiv immer wieder an den Zeitgeschmack und technischen Neuerungen angepasst.
Entwickelt und gefertigt wurde diese Objektivserie von KMZ in Krasnogorsk, in den späten 1980'er Jahren ging die Produktion dann in das Jupiter-Werk nach Waldai über. Außerdem wurde es auch bei BelOMO in Belarus und KOMZ in Kasam gefertigt. Es gab aber in der aufgeteilten Fertigung starkte Unterscheide in der Qualität.

© Text und Bilder von Dirk Böhling
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